Dieses geht unter anderem davon aus, dass Deutschland kein souveräner Staat sei, keine Verfassung besitze und dass es nach dem Zweiten Weltkrieg nie einen Friedensvertrag gegeben hätte.

Die Reichsbürger sind allerdings nicht die einzige Gruppe im sogenannten souveränistischen Milieu. Hier tummeln sich beispielsweise auch Menschen, die als Selbstverwalter bezeichnet werden. Was alle eint, ist der Glaube daran, dass die aktuelle politische und gesellschaftliche Ordnung unnatürlich ist. Aus Sicht der Souveränisten muss diese Ordnung also abgeschafft werden. An ihre Stelle sollen stattdessen alte Strukturen treten, die sich zum Beispiel am 1871 gegründeten Deutschen Reich orientieren.

Der Souveränismus ist in Deutschland Teil der extremen Rechten. Die Bewegung könnte weiter wachsen, denn der Personenkreis, der für souveräne Inhalte empfänglich ist, ist aktuellen Forschungen zufolge größer als vermutet. Ebenfalls wahrscheinlich ist eine weitere Radikalisierung der Gruppe. Seit 2017 nimmt etwa die Zahl der Gewalttaten mit souveränistischem Hintergrund zu.  Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abos. Unterstütze unsere Arbeit und abonniere das Magazin gedruckt oder als E-Paper ab 19,90 Euro im Jahr! KATAPULT abonnieren