Infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine waren vor allem Energie- und Lebensmittelpreise in die Höhe geschossen; zeitweise lag die Inflation hierzulande bei fast 9 Prozent. Manch andere Länder können von so "niedrigen" Inflationsraten zur träumen. Argentinien verzeichnet im Oktober einen allgemeinen Preisanstieg von rund 143 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Für das südamerikanische Land ist das ein neuer Rekord - neun Monate in Folge lag hier die Preissteigerung bei über 100 Prozent. Der neue Präsident Javier Milei, der als ultraliberal und rechtspopulistisch gilt, kündigte während des Wahlkampfs an, diesem Trend mit drastischen Maßnahmen ein Ende setzen zu wollen. So will er die Landeswährung Peso abschaffen und durch den US-Dollar ersetzen. Ausgerechnet im sozialistisch regierten Venezuela scheint ähnliches sogar geklappt zu haben. Das Land darf sich gerade über einen Abwärtstrend freuen: "Nur" 283 Prozent betrug die Inflationsrate hier im November. Hohe Teuerungsraten sind die Venezolaner:innen gewohnt. In den 2010er-Jahren kam es infolge politischer Krisen und Misswirtschaft allerdings zu einer Hyperinflation, die zeitweise drohte, die Eine-Million-Prozent-Marke zu sprengen. Die venezolanische Zentralbank erklärte die Hyperinflation Anfang 2022 allerdings für überstanden. Nach dem Höhepunkt im Jahr 2018 hatte Präsident Nicolás Maduro die Währungspolitik seines Landes gelockert. Seitdem können die Venezolaner:innen statt mit dem nahezu wertlos gewordenen Bolívar mit dem stabilen US-Dollar bezahlen.