Ein Buchstabe steht für einen Laut. Meistens zumindest. G kann hart sein, wie in »Greifswald«, oder weich, wie in »Gin«. Erst nachdem das GIF in den sozialen Medien populär wurde, entbrannte die Debatte, wie das Akronym für »Graphics Interchange Format« ausgesprochen wird. Es wird in der Regel erst gelesen, bevor man es hört. Beim ersten Anblick gleicht das Gehirn die drei Buchstaben mit bereits bekannten Wortmustern ab und entscheidet sich für eine bevorzugte Aussprache. Eine weltweite Umfrage zeigte, dass das harte /ɡɪf/ mit 70 Prozent die verbreitetere Aussprache ist. Der Schöpfer des Bildformats mit Endlosschleife nimmt wie die anderen 30 Prozent für /ʤɪf/ Stellung. Selbst der Erfinder eines Wortes hat jedoch keine Entscheidung über dessen Aussprache. Die moderne Sprachwissenschaft beschreibt und analysiert wertfrei, wie Menschen tatsächlich sprechen und schreiben. Das »Oxford English Dictionary« erkennt daher beide Aussprachen an. Aktuelle Ausgabe Dieser Text erschien in der 20. Ausgabe von KATAPULT. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr KATAPULT abonnieren