Die Europäische Union exportiert immer mehr Müll. Von 2004 bis 2020 stieg der Export in Staaten außerhalb der EU um drei Viertel an. Abfälle aus Stahl und Eisen machen dabei den größten Anteil aus, gefolgt von Papiermüll und Plastikabfällen. Der meiste Abfall landet in der Türkei. Das zweitgrößte Ziel ist Indien, gefolgt von Großbritannien. Der Müllexport nach Pakistan stieg dabei seit 2004 am meisten: Von 0,1 auf 1,4 Tonnen Müll im letzten Jahr. China ist nicht mehr unter den Top-Exportländern der EU. Während 2009 noch über 10 Millionen Tonnen Abfall dorthin exportiert wurden, waren es zuletzt nur mehr etwas über eine halbe Million Tonnen. Türkei macht aus dem Müll neue Rohstoffe Ein Grund, warum der EU-Müll-Export in die Türkei gestiegen ist, war, dass China den Import von EU-Plasikmüll stoppte. Ein zweiter: in der Türkei trennen Haushalte ihren Müll kaum. Würde man das im Nachhinein sortieren, wäre es teuer. Daher importiert die Türkei getrennten Müll und produziert daraus wieder brauchbare Rohstoffe. Umweltschutzorganisationen schätzen aber, dass auch einiges an Müll im Meer landet. Die EU importiert auch Müll aus anderen Ländern. Rund 16 Millionen Tonnen Abfall waren es 2020. Diese Importe gingen in den letzten 15 Jahren um rund zehn Prozent zurück. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abos. Unterstütze unsere Arbeit und abonniere das Magazin gedruckt oder als E-Paper ab 19,90 Euro im Jahr! KATAPULT abonnieren