Tage und Wochen nach dem Löschen der Reste traten hier und da immer wieder Brände auf. Bei ihrer Suche der Ursache fanden die Feuerwehrleute ein Loch in der alten Müllhalde. Das Problem: Als Müllkippe hatte man einen alten Kohletagebau verwendet. Der war zuvor versiegelt worden, aber offenbar nicht gründlich genug. Und so hatte man nicht nur den Müll angezündet, sondern gleich noch die komplette Lagerstätte unter der Stadt. Denn besagtes Loch war direkt mit den unterirdischen Kohlelagerstätten verbunden. So lautet zumindest die wohl gängigste Theorie darüber, wie das Feuer ausgebrochen ist. Was unstrittig ist: Bis heute ist es nicht möglich, das Feuer zu löschen. Bisherige Kosten für die Löschversuche: über 40 Millionen Dollar. Das Feuer hat die Gegend zudem quasi unbewohnbar gemacht: Es erhitzt den Boden, Straßen brechen auf und Rauch und giftiges Kohlenmonoxid dringt durch Erde. Diejenigen, die nicht freiwillig den Ort verlassen haben, wurden evakuiert oder zwangsumgesiedelt. 2013 entschieden die Behörden, dass die wenigen Ausharrenden dort wohnen bleiben dürfen. Das Ende des Feuers dürften sie aber nicht mehr erleben. Je nach Quelle wird davon ausgegangen, dass es noch 100 bis 300 Jahre weiterbrennen wird. Centralia ist aber keine Ausnahme. Allein in den USA gibt es über 250 unterirdische Minenbrände (Stand September 2021). Der weltweit älteste sogenannte Kohlebrand befindet sich in Australien. Der Mount Wingen, auch Burning Mountain genannt, brennt seit schätzungsweise 6.000 Jahren. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abos. Unterstütze unsere Arbeit und abonniere das Magazin gedruckt oder als E-Paper ab 19,90 Euro im Jahr! KATAPULT abonnieren