Italien beschlagnahmte zwei Luxusjachten der russischen Milliardäre Alisher Usmanow und Gennadi Timtschenko. Sie sind nicht die einzigen, die um ihr Boote und Villen verlieren können. Reiche und einflussreiche Russen werden von den USA und Europa mit Sanktionen belegt, Vermögensgegenstände können eingezogen werden. Im Fokus stehen nicht nur das finanzielle Vermögen oder Aktienanteile sondern auch Luxusgüter, wie Jachten, Immobilien und Privatjets. Grafik herunterladen Bisher sind nur 5 der 15 reichsten russischen Milliardäre direkt von Sanktionen der EU oder der USA betroffen. Der Kohleproduzent Alexei Mordaschow und der Erdölmogul Michail Fridman werden seit dem 28.02. durch die EU sanktioniert. Diesen Sanktionen hat sich die Schweiz am selben Tag angeschlossen, was viele überraschte. Bisher betonte die Schweiz ihre Neutralität und war deshalb dank ihrer guten Konditionen von vielen als finanzieller Rückzugsort in Europa genutzt. Auch die USA verhängten Sanktionen gegen russische Oligarchen, sie setzten auch Stahl- und Telekommunikationsmogul Usmanow auf die Sanktionsliste. Aufspüren und Einfrieren Doch Sanktionen treffen viele auch indirekt. Der starke Kurssturz des Rubels und die Schließung der Moskauer Börse drücken die Vermögen zusätzlich. Bereits innerhalb der ersten 24 Stunden der Invasion haben die 15 reichsten russischen Personen 39 Milliarden US-Dollar eingebüßt. Seitdem haben sie weitere 39 Milliarden US-Dollar Verluste gemacht. Dadurch sind sie auch auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen weltweit einige Ränge nach unten gerutscht. Die reichste Frau Russlands, E-Commerce-Milliardärin Tatjana Bakaltschuk, rutschte gar um 620 Ränge nach unten. Grafik herunterladen US-Präsident Biden kündigte an, weitere Sanktionen gegen russische Oligarchen bald zu verabschieden. Bei der Überprüfung helfen soll die extra eingerichtete Taskforce Klepto Capture in den USA. Es wurden außerdem eine EU-interne und eine transatlantische Taskforce gebildet. Neben Deutschland beteiligen sich Frankreich, Italien, das Vereinigte Königreich, die Europäische Kommission, Kanada und die USA. Ziel dieser Taskforces ist das Aufspüren von Vermögenswerten und die Durchsetzung der Sanktionen, dafür wollen sie sich die Arbeitsgruppen der einzelnen Länder austauschen. Putin verliert Freunde Die Sanktionen empfinden einige als ungerecht und unwirksam, um den Krieg zu stoppen. Auch distanzieren sich nun Oligarchen von Putin und seinem Regime. Alexei Mordaschow und Roman Abramowitsch zum Beispiel kritisierte den Krieg in der Ukraine, unterhielten aber lange beste Beziehungen zur russischen Regierung. Die Verbindungen zur Politik verschafften ihnen jahrelang Vorteile, jetzt sind sie eher lästig. Oppositionelle in Russland kritisieren schon lange, dass die Oligarchen nicht nur durch Kontakte Einfluss nehmen, sondern auch durch Korruption. Von den Sanktionen betroffene Personen versuchen anscheinend, ihren Besitz in Sicherheit zu bringen. Zum Beispiel sollen bereits fünf Superreiche ihre Jachten auf die Malediven verlegt haben. Wir werden ein Newsteam aufbauen – mit Leuten, die in der Ukraine bleiben, mit welchen, die gerade nach Deutschland flüchten, und mit welchen, die in die Ukraine reisen werden. Ab und zu wird gedruckt. KATAPULT Ukraine abonnieren