Mindestens 34 Milliarden Euro wird die Gasumlage bis 2024 nach aktuellen Berechnungen von Trading Hub Europe kosten. Während die Unternehmen davon zehn Prozent selbst tragen müssen, kommt der größte Teil, nämlich rund 30,6 Milliarden Euro, von den Gaskund:innen. Diese Summe soll gewährleisten, dass die Unternehmen auch bei erhöhten Beschaffungskosten weiterhin Gas beziehen können, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Mittlerweile ist auch die ungefähre Verteilung der Gelder bekannt. Demnach gehen knapp 90 Prozent der Summe an nur zwei Unternehmen: Uniper und die SEFE GmbH (ehemals Gazprom Germania). WinGas als Tochtergesellschaft der SEFE GmbH wird an deren Anteil beteiligt. Die übrigen acht Unternehmen teilen sich die Restsumme, immerhin noch knapp 3,06 Milliarden Euro. RWE hatte sich zwar vorsorglich auf die Liste setzen lassen, plant nach eigenen Angaben aber derzeit nicht, Gelder zu beantragen.  Antragsberechtigt sind allerdings auch Konzerne, die ihre Gewinne durch die Gaskrise kräftig steigern konnten. OMV verdoppelte beispielsweise seine Gewinne des zweiten Quartals im Vergleich zum Vorjahr auf 1,42 Milliarden Euro. Der auf Zypern ansässige Ölkonzern Gunvor verdreifachte seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2022 - auf über zwei Milliarden Euro.  Warum werden mittels der Gasumlage also Unternehmen gestützt, die dies gar nicht nötig haben? Um Gelder erhalten zu können, müssen zwar eine Reihe von Kriterien erfüllt sein, "eine drohende Insolvenz gehört nicht dazu", erklärte Susanne Ungrad, Pressesprecherin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, auf einer Pressekonferenz am Montag.  Welche Voraussetzungen muss ein Energie-Unternehmen eigentlich erfüllen, um die #Gasumlage zu nutzen? "Eine drohende Insolvenz gehört nicht dazu", erklärte heute Habecks Wirtschaftsministerium. "Wir stehen auf dem Standpunkt, dass ein Unternehmen auch Gewinne machen muss" pic.twitter.com/aEdLe7qrT4 — Tilo Jung (@TiloJung) August 22, 2022 Mit Verweis auf den Gleichbehandlungsgrundsatz müsse die Gasumlage daher grundsätzlich allen Unternehmen offenstehen, die Gas nach Deutschland importieren und durch die Gaskrise von ausgefallenen Lieferungen und damit einhergehenden gestiegenen Beschaffungspreisen betroffen sind.  Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abos. Unterstütze unsere Arbeit und abonniere das Magazin gedruckt oder als E-Paper ab 19,90 Euro im Jahr! KATAPULT abonnieren