Etwa 1,2 Milliarden Menschen könnten innerhalb der nächsten 30 Jahre ihre Heimat verlieren, also rund zehn Prozent der zukünftigen Weltbevölkerung. Das geht aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht des australischen Institute for Economics and Peace hervor. Der Grund sind ökologische Bedrohungen wie Wasserknappheit, Dürre oder der Anstieg des Meeresspiegels. Diese Naturkatastrophen können die Länder instabil machen und zu Gewalt führen. Dadurch könnten viele Menschen aus ihrer Heimat fliehen. Bis 2050 sind insgesamt 141 Länder von mindestens einer ökologischen Gefahr bedroht, 19 Länder sogar von mehr als vier. Afghanistan ist als einziges Land von sechs Bedrohungen betroffen. Überschwemmungen - die häufigste Bedrohung - gefährden mehr als 60 Prozent der untersuchten Länder. Aber auch das Wasser wird zunehmend knapp. 34 Prozent der untersuchten Länder könnten laut Prognose bis 2050 so wenig Wasser haben, dass ein katastrophaler Zustand erreicht wird. In 22 Prozent der Länder könnte es in einem ähnlichen Ausmaß an Nahrungsmitteln fehlen. Grundlage der Studie sind die Daten von 157 Ländern, die das Institut zu einem “Gefahren-Register” zusammengetragen haben. Für die ökologischen Bedrohungen wurden einzelne Indikatoren berechnet. Die Gefahr der Wasserknappheit besteht beispielsweise dann, wenn der jährliche Wasserverbrauch die Wasserzufuhr in kritischem Ausmaß überschreitet. Im Bericht wurde außerdem die politische Situation der Ländern untersucht. Einige Länder sind demnach krisenresistenter als andere und können daher besser mit ökologischen Bedrohungen umgehen. Aktuelle Ausgabe KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abonnements. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr. KATAPULT abonnieren