Zum Inhalt springen

Europäische Union

7 Gründe, warum der BREXIT die EU retten wird

Von

Artikel teilen

1. Keine nörgelnden Briten mehr in der EU

Seit Margaret Thatcher sind die Briten im Dauerstreit mit der EU. Jakob Augstein betrachtet den Brexit bereits als Beendigung eines großen Missverständnisses. Die Briten waren nie bereit für die EU und haben das Projekt eher gelähmt als gefördert. Die EU kann jetzt endlich ungestört arbeiten.

2. Großbritannien trifft es wirtschaftlich so hart, dass kein zweites Land austreten will

Zölle und der nicht mehr vorhandene freie Warenverkehr werden die britische Wirtschaft enorm schwächen. Der Pfund fällt, die Arbeitslosigkeit steigt. London wird nicht mehr der Finanzplatz Nummer eins in Europa sein. Start-ups werden ihren Sitz noch eher nach Berlin, Paris oder Amsterdam verlegen und London als beliebtesten Ort für Unternehmensgründungen und Innovationen ablösen.

3. Nordirland und Schottland treten der EU bei

Durch den BREXIT verliert die EU ein Mitgliedsland und gewinnt zwei: Schottland und Nordirland. Das britische Empire verwandelt sich zu einem kleinen Königreich, das wirtschaftlich so stark sein wird wie etwa Polen.

4. Die EU konzentriert sich auf populäre Politik

TTIP und CETA wird es nicht geben, weil darüber abgestimmt wird. Sinnlose Verordnungen werden zurückgenommen, Jean-Claude Juncker und Martin Schulz profilieren sich als Politiker, die ihre Mitgliedsstaaten vor Krisen schützen, wirtschaftlich stabil halten und die Bevölkerung immer öfter in die Entscheidungsprozesse einbeziehen.

5. Die offenen Lügen der Brexeteers schwächen die EU-Gegner der restlichen Staaten

Bereits ein Tag nach dem britischen Referendum ist klar geworden, dass die Argumente von Boris Johnson und Nigel Farage nicht umzusetzen sind. Die Briten werden durch den BREXIT keine 350 Millionen Pfund in das Gesundheitssystem stecken, ihre Einwanderung nicht stoppen, sondern nur kontrollieren, und wirtschaftlich enorm verlieren. Noch schlimmer: Farage hat seinen Rücktritt erklärt und damit gezeigt, dass er keinen Plan hat, wie der BREXIT jetzt umzusetzen ist. Die gesamte Europäische Rechte wird es schwer haben, die gleichen Lügen in einem Wahlkampf gegen die EU zu verkaufen.

6. Junge Leute gehen wieder wählen, auch für die EU

Die Berichterstattung über die britischen Nichtwähler führt dazu, dass junge Europäer wieder wählen gehen und der EU neue Legitimation verschaffen.

7. Durch den BREXIT werden die Vorteile der EU wieder sichtbar

Reisefreiheit, Niederlassungsfreiheit, Arbeitnehmerfreizügigkeit und vieles mehr - nach der Durchführung des BREXIT wird in emotionaler Weise über traurige Schicksalsgeschichten berichtet werden. Briten, die ihre Arbeit in Spanien verlieren und arbeitslos in ihre Heimat zurückgeschickt werden, in der sie auch keine Arbeit finden, werden als Abschreckungsbeispiel eines EU-Austritts herangezogen.

Erst durch den BREXIT wird wieder klar, dass die EU nicht nur für Empfängerländer Vorteile hat. Es scheint fast so, als hätten die Briten noch viel früher austreten müssen. Kein weiteres Land wird die EU danach verlassen wollen. Einziger Nachteil: Großbritannien hat eine schwere Zeit vor sich.

Vielleicht treten sie danach wieder in die EU ein: Herzlich willkommen! Ganz egal, wie sich die Briten entscheiden, der BREXIT wird der EU die nächsten 60 Jahre als metaphorische Siegessäule dienen. Großbritannien, vielen Dank.

Autor:innen

Der Herausgeber von KATAPULT und Chefredakteur von KATAPULTU ist einsprachig in Wusterhusen bei Lubmin in der Nähe von Spandowerhagen aufgewachsen, studierte Politikwissenschaft und gründete während seines Studiums das KATAPULT-Magazin.

Aktuell pausiert er erfolgreich eine Promotion im Bereich der Politischen Theorie zum Thema »Die Theorie der radikalen Demokratie und die Potentiale ihrer Instrumentalisierung durch Rechtspopulisten«.

Veröffentlichungen:
Die Redaktion (Roman)

Pressebilder:

Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4

Neueste Artikel

Wie Alaska fast an Liechtenstein verkauft worden wäre

Alaska ist rund 11.000 Mal so groß wie Liechtenstein. Und doch hätte das kleine Fürstentum das Gebiet einmal fast gekauft!

Risse in der Brandmauer

Die Brandmauer gibt es nicht - und gab es offenbar auch nie. Das zeigt sich besonders auf kommunaler Ebene in den neuen Bundesländern, wie eine neue Studie herausgearbeitet hat.

Die kleinste Stadt der USA

Elsie Eiler ist 90, Bürgermeisterin der Stadt, leitet die Stadtbibliothek und betreibt das einzige Lokal im Ort. Sie zahlt sich selbst Steuern und hat sich selbst eine Ausschankgenehmigung erteilt.